Vogelfutterhaus
-Vogelfutterzeiten
-Standort
-Sauberkeit
-Sommerfütterung
-Ausgleich über die Natur
![](https://www.xn--nutzbar-grn-2hb.de/wp-content/uploads/2020/10/futterstelle.jpg)
1. Allgemeine Informationen
Seit Jahren sind natürliche Futterquellen in Städten und auf dem Land Mangelware. Das liegt vor allem daran, dass Pflanzen für neue Straßen und Häuser gefällt werden, den Besitzern zu viel Arbeit machen oder durch toll aussehende Zierpflanzen ersetzt werden. Zusätzlich wird auf dem Land mehr und mehr gebaut und auch Felder seit Jahren wegen Preisdruck überbeansprucht.
Die schwindenden Flächen können zum Teil mit Vogelfutter ausgeglichen werden, da das meiste Vogelfutter aber auch konventionell produziert wird, finden die Vögel dann zwar Futter in Ihrem Garten. Die Anbauflächen sind wegen der hohen Mengen an Pestiziden und Dünger dennoch in den Augen der vögel Brachland.
- Vogelfutterzeiten
Die Hauptfütterungszeit liegt in der kalten Jahreszeit zwischen Anfang November bis Ende März. Aber auch in den wärmeren Monaten kann man den den Vögeln ein wenig Futter anbieten. Von April bis Juli ziehen die Vögel ihren Nachwuchs groß, weshalb hier das Angebot angepasst werden sollte. Mehr dazu unter dem Punkt Sommerfütterung.
- Standort
Körnerfresser finden ihre Nahrung hauptsächlich in Bodennähe, daher wird manchmal empfohlen, die Nahrung möglichst nah am Boden anzubieten. Die meisten Vögel holen sich die Körner aber auch von höher angebrachten Futterstellen, vorausgesetzt der Standort ist gut einsehbar und bietet Schutz von oben(Greifvögel). Um die Verletzungsgefahr zu reduzieren, sollten Futterstellen weit entfernt von Fenster liegen, mit Aufklebern versehen werden oder direkt am Fenster liegen. Falls ein Vogel die Fensterscheibe doch mal übersehen sollte, ist der Anflugweg so kurz, dass Verletzungen unwahrscheinlich sind.
- Sauberkeit
Futterplätze und Vogeltränken sollten regelmäßig auf kranke oder tote Tiere kontrolliert werden, um einen Krankheitsausbruch möglichst früh unterbinden zu können. Wenn tote oder verletzte Vögel gefunden werden, müssen Wasserplätze und das Futter sofort entfernt werden und sollten im Winter erst nach sehr kalten Tagen wieder angebracht werden. Bricht eine Krankheit im Sommer aus, ist das Entfernen der Angebote sinnvoll und erst nach mindestens einem Monat wieder zu empfehlen. Davor sollte alles gründlich mit heißem Wasser gereinigt werden. Spülmittel sind hingegen ungeeignet, da mögliche Rückstrände auch den Vögeln schaden können.
- Sommerfütterung
In warmen Monaten können sich Viren, Bakterien, Salmonellen und Trichomaden schnell ausbreiten. Da Trichomaden für Grünfinken tödlich enden, muss im Sommer auf eine hohe Sauberkeit geachtet werden. Meist brechen Krankheiten wegen verdorbenem Futter aus, weshalb nur kleinere Mengen angeboten werden sollten.
Während April bis Juli werden die Jungen hauptsächlich mit proteinreichen Insekten großgezogen. Manchmal greifen Vögel aber auch auf das menschliche Angebot zurück, da Körner für die Jungvögel ungeeignet sind und Fette zu Verdauungsproblemen führen, sollte die Zufütterung aber unbedingt umgestellt werden. Geeignet sind Samen von Wildkräutern und frisches oder tiefgefrorenes Insektenfutter. Getrocknete Mehlwürmer sind für Jungvögel ebenfalls schwer verdaubar.
- Ausgleich über die Natur
Seltene und bedrohte Vögel wie Blaukehlchen, Brachvogel, Neuntöter, der Weißstorch und Greifvögel brauchen Moore, natürliche Wälder und Wiesen, um zu überleben. Diese Arten können auch nicht durch Zufütterung unterstützt werden und sind daher besonders betroffen. Für die Umwelt sehr wichtige Moore werden seit Jahren trockengelegt und finden in billiger Erde ihren Weg auf den Markt. Auch natürliche Wiesen und Wälder werden und wurden über Jahre zu wirtschaftlichen Nutzflächen umgewandelt oder dienen heute als Baugrund.
Die Natur kann man am einfachsten unterstützen, wenn Rasenflächen sich selbst überlassen werden und zusätzlich Wildblumensamen gestreut werden. Sowie Zuchtformen und Ausländer durch heimische Wildpflanzen ersetzt werden. Soll der Garten dennoch einigermaßen gepflegt sein, sollten zumindest auf künstliche Dünger, Pestizide und Pflanzenschutzmittel verzichtet werden. Natürliche Wiesen erhöhen das Angebot an Insekten und Kleintieren deutlich und bieten somit auch Greifern und anderen Vögeln genügend Nahrungsmittel.
2. Futtersilos
Futtersilos schützen das Futter wegen der geschlossenen Bauweise vor Verunreinigungen und Wettereinflüssen. Da die Körner nicht nass werden und somit auch nicht verderben und/oder vereisen, kann das Futter fast unbegrenzt angeboten werden. Wegen der geschlossenen Bauweise reicht eine Reinigung nach der Saison.
![](https://www.xn--nutzbar-grn-2hb.de/wp-content/uploads/2020/04/Futtersilo.jpg)
3. Futterglocken
Futterglocken können aus Tontöpfen oder anderen Gefäßen wie Kokosnussschalen hergestellt werden. Die Schnur, an der sich die Vögel festhalten, sollte ca. 10cm lang sein. Zum Befüllen des Gefäßes wird die Fettfuttermischung in flüssiger Form in das Gefäß gekippt und dann zum Aushärten an einen kühlen Ort gestellt. Durch einen Schuss Salatöl wird das Fett im Winter nicht brüchig. Der Standort sollte schattig sein, da zu starke Sonneneinstrahlung dass Fett erweichen lässt, wodurch der Inhalt aus dem Behälter fallen würde.
Geeignete Fett-Körner Mischungen findest du hier.
![](https://www.xn--nutzbar-grn-2hb.de/wp-content/uploads/2020/04/Meisenglocke.jpg)
4. Meisenknödel
Meisenknödel bestehen aus der selben Fett-Körner Mischung wie Futterglockenmischungen. Im Supermarkt werden diese hauptsächlich mit Netzen angeboten, worin sich die Vögel verhaken können und auch zusätzlichen Müll für die Umwelt darstellen. Hat man keine Zeit, die Meisenknödel selbst zu machen, sollte beim Kauf auf Bio-Qualität geachtet werden, um auch Vögel in den Anbaugebieten zu unterstützen.
![](https://www.xn--nutzbar-grn-2hb.de/wp-content/uploads/2020/10/Meisenknoedel-pixaby.jpg)
5. Fallobstfutterstellen
Fallobst ist in den Wintermonaten eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten, Vögel und Kleintiere. Da Fallobst meist entfernt wird, kann der ein oder andere Apfel dennoch an Fallobstfutterstellen angeboten werden.
![](https://www.xn--nutzbar-grn-2hb.de/wp-content/uploads/2020/04/Apfelhalter.jpg)
6. Futterhaus
Futterhäuser sind immer noch sehr beliebt, haben aber den Nachteil, dass die Vögel im Fressen herum laufen. Daher verdirbt es deutlich schneller und kann auch im Winter vereisen. Aus diesem Grund sind Futterhäuser nicht gerade hygienisch und sollten regelmäßig mit Wasser gereinigt werden werden. Zusätzliche Reinigungsmittel greifen unter Umständen die natürliche Schutzbarriere der Vögel an und sollten daher nicht verwendet werden.
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7. Bodenfutterstationen
Bodenfutterstellen kommen natürlichen Futterstellen von Körnerfressern am nächsten. Damit keine Ratten und Mäuse angezogen werden, sollte die Bodenfutterstation täglich versetzt werden und über Nacht rein geholt werden.
8. Vogeltränken und Badestellen
Vogeltränken bzw. Badestellen sind für Vögel zur Pflege und und auch zur Wasserversorgung sehr wichtig. Im Wasser können sich aber auch Krankheiten schnell verbreiten und sollten bei Sichtung kranker und toter Vögel sofort gereinigt und über einen längeren Zeitraum entfernt werden.
Vögel brauchen auch während dem Winter ab und an eine Fellpflege. Da Pfützen im Winter oft mit Streusalz verunreinigt sind, ist es empfehlenswert die Badestellen auch im Winter anzubieten.
![](https://www.xn--nutzbar-grn-2hb.de/wp-content/uploads/2020/10/Vogeltraenke-pixaby.jpg)