Sensen

1. Allgemeine Informationen
- Sensen wurden früher zum Mähen von Gras, Getreide und kleinen Büschen verwendet. Dabei musst das jeweilige Schnittgut mit der Klinge zusammenpassen, da das Schneiden sonst nur sehr schwer oder überhaupt nicht machbar ist. Heute werden vor allem noch in Österreich und der Scheiz auf Grund der vielen Hänge und schwer erreichbaren Stellen professionell Sensen verwendet.
- Die obere Sense auf dem Bild, mit dem langen und schmalen Blatt eignet zum Mähen von Gras. Die untere ist für Wildwiesen und junge Büsche geeignet.
- Je nach Geschmack und auch aus preislichen Gründen werden Sensenbäume (Sensenstiel) in verschiedenen Längen und Materialien angeboten. Damit der Sensenbaum optimal passt, sollte dieser vorher ausprobiert werden. Wobei in Deuschland meist nur noch Standartgrößen und Formen angeboten werden, welche zwar für die kurzzeitige Benutzung reichen, bei starkem Gebrauch aber nicht empfehlenswert sind.
- Die meisten Sensen sind für Rechtshänder ausgelegt und unterscheiden sich nur in der Drehbewegung. Die Drehbewegung findet bei Rechtshändern von von rechts nach links und bei Linkshändern von links nach rechts statt.
2. Sensenauswahl
Neben der Länge des Sensenbaumes, welcher ca. 20cm kürzer als der Körper sein sollte und einen einstellbaren Griff haben sollte, ist ein hochwertiges Sensemblatt ab ca. 50€ erhältlich. Die Sensenbäume sind mehr oder weniger ausschließlich in Östereich und der Schweiz erhältlich. Als Ausnahme ist der Sensenwerker anzumerken, welcher online aber nur Blätter anbietet. Weitere Anbieter sind die: Sensenwerkstatt.de / Sensen-mammern.ch / silvanus.at
Für ebene und große Flächen auf der Gras oder Getreide wächst, wird eine lange Gras- bzw. Getreidesense verwendet, diese hat meist eine Klinge von 80cm und länger. Auf alten Bilden sind Getreidesensen oft mit einer Art Rechen ausgestattet, diese werden als Korbsensen bezeichnet.
Für normale Grünflächen, wie Wildblumenwiesen ist eine Universalsense empfehlenswert, diese ist um die 60-80cm lang. Dabei unterscheidet sich die Breite des Blattes von der Dicke der zu mähenden Gräser.
Sensen unter 60cm werden als Wildwuchssensen, Buschsensen, Freistellungssensen oder Forstsensen bezeichnet. Diese Sensen eignen sich für sehr kräftig wachsende Pflanzen, wie Brennnesseln und auch sehr junge Bäume und Sträucher.
3. Die richtige Einstellung
- Die Einstellung erfolgt mit Hilfe von einem gleich hohen Stab. (Die Messung ist für Rechtshänder. Die Sense wird mit der rechten Hand gehalten.)
- Zur Einstellung wird die Sense auf den Kopf gedreht und das Sensenblatt nach links ausgerichtet. Nun wird der Stab links neben die Sense gestellt und zwar genau unter die breite Seite am Ende des Sensenblattes, Stab und Sensenbaum stehen dabei genau parallel nebeneinander. Jetzt wird die linke Hand auf die Höhe des Sensenblattes geschoben. Ziel ist es, dass der Zeigefinder und die scharfe Kante auf selber Höhe liegen.
- Wird nun die linke Hand zu Seite geneigt, muss die Sensenblattspitze auf den kleinen Finger zeigen. (Die Sense und der Stock bleiben während der Messung auf der selben Stelle im Boden und werden nicht versetzt.)
4. Richtige Handhabe einer Sense
Der Körper zeigt gerade in die Richtung der zu mähenden Fläche, dabei stehen die Füße fest und hüftbreit auf dem Boden. Die Knie werden leicht abgewinkelt.
Die Drehbewegung findet bei Rechtshändern von rechts nach links mit ca. 180 Grad statt, wobei die Bewegung nur in der Hüfte und der Arme stattfindet. Ist die Bewegung und die Position richtig, gleitet die Sense leicht und ohne großen Kraftaufwand durch das Schnittgut.
Während der Bewegung muss die Sense die ganze Zeit Kontakt mit dem Boden haben und darf den Boden nicht verlassen.
Die Arme sind während der Drehung vollständig durchgestreckt. Ist das nicht möglich, passt der Sensenbaum nicht zum Mäher oder das Sensenblatt hat eine falsche Neigung.
Falls die Position richtig ist, die Klinge aber dennoch nicht gut, sondern eher ruckartig durch das Schnittgut gleitet, sollte die Klinge auf ihre Schärfe geprüft werden und wenn nötig nachgeschliffen werden.
Laien neigen dazu, mit der Sense „Schwung“ zu holen. Dadurch bleibt das Sensenblatt meist im Boden stecken, wodurch die Klinge sehr schnell abstumpft und auch abbrechen kann. Leider wird diese Vorgehensweise in manchen Videos als „die richtige Technik“ vorgeführt.
5. Dengeln/Schärfen
- Als Dengeln wird das Schärfen der Sense mit Hilfe einem Dengelhammer und Dengelamboss bezeichnet.
- Dabei wird die Sense an der Kante so dünn geklopft, dass eine sehr dünne scharfe Kante entsteht. Mit der Zeit wird die Kante durch die Benutzung stumpft, wodurch nachgeschliffen werden muss, was aber nur bis zu einem bestimmten Punkt funktioniert, danach muss wieder gedengelt werden. Wartet man damit zu lange, kann so ein Vorgang für ein Sensenblatt von 65cm eine gute Stunde dauern.
- Die im Internet angebotenen Dengelmaschinen sind leider überhaupt keine empfehlenswerte Anschaffung, da diese ein sehr ungleichmäßiges und schlechtes, fast sogar unbrauchbares Ergebnis liefern.
Weiteres zum Thema Sensen, wie das Dengeln findest du auf der Webseite: http://www.sensenwerker.de