Schwarze Apfelbeere (Aronia melanocarpa)

Steckbrief

Herkunft

Die Schwarze Apfelbeere (Aronia melanocarpa), auch als kahle Apfelbeere bezeichnet, gehört zur Gattung Prunus, innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Ursprünglich kommt der Strauch aus dem nordöstlichen USA, wo dessen Früchte seit Jahrhunderten von den Ureinwohnern als Nahrungsmittel verwendet werden. Nachdem der Strauch um 1900 von einem russischen Botaniker entdeckt wurde, erreichte der Strauch wegen seiner starken Frosthärte vor allem in den kalten Gebieten Russlands schnell einen hohen Bekanntheitsgrad. Hauptsächlich wurden die Früchte wegen der enthaltenen Farbstoffe angebaut, die in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie verwendet wurden. Durch die UdSSR ist der Strauch ca. 1950 in der DDR angekommen und seit der Wiedervereinigung in ganz Deutschland beheimatet. Durch seine Ähnlichkeiten zur filzigen Apfelbeere wird der Strauch öfters verwechselt, kann aber leicht anhand der Früchte, die bei der filzigen Apfelbeere rot sind, unterschieden werden.

Wuchs

Die schwarze Apfelbeere wird ein bis maximal drei Meter hoch und breitet sich hauptsächlich durch Ausläufer mit bis zu 30cm im Jahr aus und bildet so innerhalb weniger Jahre eine fast undurchdringbare Hecke. Um eine ungehinderten Ausbreitung zu unterbinden, sollte eine Wurzelsperre verwendet werden. In der Natur profitieren vor allem Vögel, da sie im Dickicht vor Fressfeinden geschützt sind. Die Apfelbeere kann als Hecke verwendet werden.

Blüten

Die Blüten erscheinen zwischen Mai und Juli, besitzen rein weiße Blütenblätter mit roten Staubbeuteln(Anthere) und grünen
Staubfäden(Filament). Die aus fünf einzelnen Blütenblättern bestehenden Blüten werden meist ca. 1cm groß und erscheinen zu Dolden, mit bis zu 20 Einzelblüten, die von sehr vielen Insekten besucht werden.

 

Bild: „Aronia melanocarpa“ von File Upload Bot (Magnus Manske). Lizenz: CC BY 2.0

Blätter

Die Blätter sind meist um die 5cm lang und haben eine ovale bis eiförmige Form, mit einem spitz zulaufenden Ende, sowie einem gezackten Rand. Die Oberseite der Blätter sind kräftig grün und glänzen in der Sonne. Die Unterseite ist ein bisschen heller, leicht behaart und ledrig. Zum Ende der Fruchtreife bekommen die Blätter meist ihre tiefrote Herbstfärbung.

Bild: „Aronia melanocarpa“ von BotBln. Lizenz: CC BY-SA 3.0

Früchte

Der Erntezeitpunkt liegt meist zwischen August und Oktober, wobei die Früchte auch noch bis in den September geerntet werden können. Sobald die Steinfrüchte eine glänzend schwarze Farbe, sowie tief-rotes Fruchtfleisch besitzen sind sie reif. Der Durchmesser beträgt um die 8mm und im Inneren sind meist 6 bis 9 Samen enthalten. Da die Früchte vom Strauch nicht abgeworfen werden, verbleiben sie am über den Winter an den Ästen und bieten den Vögeln auch in den kalten Wintermonaten eine Nahrungsquelle. Durch den sehr bitteren Geschmack werden die Früchte hauptsächlich zu Marmelade, Gelee oder Saft weiterverarbeitet, getrocknet z. B. im Müsli schmecken sie aber auch sehr gut. Der Saft wird heutzutage wieder vermehrt als Biofarbstoff in der Lebensmittelindustrie eingesetzt.

Standort

Der Platz sollte sonnig bis halbschattig sein und einen trocken bis leicht feuchten, sandig-lehmigen und gut durchlässigen Boden aufweisen. Wegen der stark ausufernden Wurzeln ist es empfehlenswert 1,5 Meter Abstand zu anderen Pflanzen zu halten. In Gärten mit wenig Platz ist eine Wurzelsperre sehr sinnvoll, da die Ausläufer sonst ständig abgestochen werden müssen. Durch seine hohe Widerstandskraft kann der Strauch auf sehr schwierigen Verhältnissen, wie in Küstennähe gepflanzt werden, aber auch Temperaturen und -30 °C und hohe Lagen im Gebirge sind kein Problem.

Pflege

Die Apfelbeere ist sehr anpassungsfähig und braucht keine besonderen Maßnahmen. Je nach Standort kann der Strauch relativ schnell vergreisen und sollte daher allen paar Jahren einen Auslichtungsschnitt unterzogen werden. Für einen höheren Fruchtertrag kann der Strauch mit Kompostzugaben unterstützt werden. Die Vermehrung gelingt durch das Abstechen von Ausläufern am leichtesten, es geht aber auch durch die Aussaat der Samen, mit Stecklingen und durch Teilung.

Holz

Das Holz findet keine besondere Verwendung.

Krankheiten

Die schwarze Apfelbeere ist sehr resistent. Spezielle Krankheiten und/oder Schädlinge sind nicht bekannt.

Heilkunde

Die Früchte enthalten antioxidative Stoffe wie Anthocyan, welchem zellschützende Eigenschaften nachgesagt werden und dadurch der Aderverkalkung entgegenwirken. Zusätzlich sollen die Beeren auch entzündungshemmend und harntreibend sein.

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