Nistplätze
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1. Allgemeine Informationen
- Ihre natürlichen Brutplätze finden Vögel hauptsächlich in alten Bäumen, da diese heutzutage sehr selten geworden sind, können als Ausgleich zumindest für einige Arten ein Nistkästen angeboten werden, die zum Schutz vor Umwelteinflüssen am besten nach Osten, bzw. Südosten ausgerichtet werden sollten.
- Kleinere Vögel, wie Singvogel bevorzugen eine Bruthöhe von ca. 1,5 bis 2 Meter. Mittlere Arten, zu den ein Großteil der Vögel gehört, brüten meist zwischen 2,5 bis 3,5 Meter und große Vögel hauptsächlich in 4 bis 6 Meter Höhe.
- Bis auf Koloniebrüter bevorzugen die meisten Vogelarten einen Abstand von mindestens 10 Meter. Wenn die Nistkästen jährlich gereinigt werden sollen, kann der Abstand auch deutlich geringer ausfallen. So stehen immer Nistkästen zur Verfügung, auch wenn mal ein Kasten zur Reinigung abgehängt werden muss.
- Da Nistplätze in der Natur nicht gereinigt werden, ist dies auch bei künstlichen Nistplätzen kein Muss, dennoch sollten die Befestigungsstellen regelmäßig zum Schutz der Bäume auf Einwuchs kontrolliert werden.
- Nistkästen sollten entweder im Herbst als Überwinterung für Insekten, Kleinsäugern und Vögeln aufgehängt werden oder Anfang bis Mitte März, da ab dieser Zeit die Zugvögel nach Deutschland zurück kommen.
Reinigung
- Bei der Reinigung sind Handschuhe gegen Läuse und Milben empfehlenswert. Reinigungsmittel sind unter anderem stark Fettlösend und greifen unter Umständen auch die Hautschutzbarriere der Vögel an, damit dies nicht passiert sollte zur Reinigung ausschließlich eine Reinigungsbürste und Wasser verwendet werden.
Befestigung
Vogelhäuschen brauchen einen stabilen und sicheren Halt und dürfen bei leichtem Wind nicht zu schaukeln beginnen. Je nach Stamm und Wuchsform eignet sich eine dicke Naturfaserschnur oder auch Drähte oder Metallschellen. Es muss dabei unbedingt darauf geachtet werden, dass die Halterung nicht in den Stamm einwächst.
Nistmaterial
Vögel brauchen für den Nestbau verschiedene Materialien; wie Grashalme, Wurzeln, Blätter, Moose und Äste. Englische Gärten werden daher auch wegen des deutlich geringeren Nahrungsangebotes gemieden.
Zusätzlich können Vögel mit Federn, Wolle und Tierhaare unterstützt werden.
2. Höhlenbrüterkasten
Dieser Kasten ist am verbreitetsten, da mit diesem ein Großteil der Vogelarten eine Nistmöglichkeit angeboten werden kann. Je nach Vogelart variiert die optimale Höhe, die meisten Vögel bevorzugen aber eine Höhe von ca. 2,5 bis 3,5 Meter. Die bei vielen alten Nistkästen vorhandene Ansitzstange wird in der Zwischenzeit bei den guten Vogelkästen nicht mehr verwendet, da diese vor allem Nesträubern das Einringen erleichtert. Eine Metallplatte vor dem Eingang erschwert das Eindringen zusätzlich.
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Je nach Lochgröße werden die Nistkästen für unterschiedliche Arten bevorzugt, dennoch nehmen auch können sich auch andere Arten in dem Vogelkasten niederlassen.
- 26-28mm: Blaumeise, Tannenmeise, Haubenmeise, Sumpfmeise, Weidenmeise
- 32mm: Kohlmeise, Kleiber
- 35mm: Trauerschnäpper, Haussperling, Feldsperling
- 45mm: Star, Buntspecht, Wendehals(bedrohte Art)
- 80mm: Dohle, Hohltaube
- 130mm: Waldkautz
- oval; 48mm hoch, 32mm breit: Gartenrotschwanz
Auch die Größe des Nistkasten spielt eine Rolle.
Höhe x Breite x Tiefe in mm:
- Star: 320 x 160 x 160
- Mauersegler: 110 x 170 x 280
- Dohle: 350 x 250 x 250
- Feldsperling, Kohlmeise, Gartenrotschwanz, Blaumeise, Haussperling: 250 x 140 x 140
3. Halbhöhlenbrüterkasten
Halbhöhlenbrüter, wie Rotkehlchen, Hausrotschwanz, Bachstelze, Gartenrotschwanz, Grauschnäpper und der Zaunkönig bauen ihre Nester in Brutnischen oder Spalten. Da die Brutkästen eine offene Bauweise besitzen, sollte ein für Katzen und Marder unzugänglicher Ort in zwei bis drei Meter Höhe ausgewählt werden. Gut geeignet sich verwinkelte Nischen an Hauswänden, Balkonen, Schuppen und Gartenhäuschen. Zaunkönige verwenden die Nistkasten zusätzlich zum überwintern.
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4. Baumläuferhaus
Baumläufer galten lange als ungefährdete Art, aber auch sie finden seit geraumer Zeit immer weniger Nistplätze. Nistkästen für den Baumläufer besitzen auf der Rückwand eine rechteckige Öffnung, damit die Wald- oder Gartenbaumläufer von der Baumrinde direkt in den Brutkasten gelangen. Der Nistkasten sollte in einer Höhe von drei bis vier Meter aufgehängt werden.
5. Spatzenhaus
Spatzen brüten am liebsten in Höhlen oder Nischen. Da geeignete Plätze auch für Spatzen schwinden und normale Höhlenbrüterkasten meist nicht akzeptiert werden, können Spatzenhäuser aushelfen. Da sie zu den Koloniebrüter gehören, kann man auch ohne Bedenken mehrere solcher Kästen in unmittelbarer Nähe aufhängen. Neben einem Nistplatz brauchen Spatzen auch Sandbäder zur Fellpflege. Fehlen diese, bleiben Spatzen meist fern.
Manchmal werden die Spatzenhäuser von Sperlingen bewohnt.
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6. Mauerseglerkasten
Mauersegler nisten wie Spatzen gerne in Kolonien. Daher ist es sinnvoll drei bis fünf solcher Kästen zusammen unter dem Hausdach oder an Wänden in einer Höhe von min. 6 Metern aufzuhängen. Zusätzlich kann im hintersten Eck eine Nestmulde aus entflechtetem Gras von ca. einem Zentimeter Höhe und 10cm Durchmesser angeboten werden.
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7. Schwalbenkasten
Es gibt Rauchschwalben und Mehlschwalben, die sowohl unterschiedliche Nester, als auch andere Standorte bevorzugen.
Mehlschwalben bevorzugen Städte, wo sie in Gruppen unter Hausdächern brüten.
Mehlschwalben sind dagegen eher Einzelgänger und mögen keine anderen Nester in unmittelbarer Nähe. Ihr bevorzugter Lebensraum liegt im ländlichen Gebiet, wo sie halbdunkle Räume in offenen Ställen und Scheunen bevorzugen. Künstliche Mehlschalbennester braucht es eigentlich nur in sehr lehmbodenarmen Gegenden. Beim Aufhängen sollten sie mindestens in zwei Meter Höhe, mit einem Abstand von 15cm zur Decke aufgehangen werden. Die Jungvögel brauchen Platz, um später ihre Flügel trainieren zu können.
Mehlschwalben
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Rauchschwalben
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8. Fledermauskasten
Neben Vögeln kann man auch Fledermäuse unterstützen, dazu werden am besten mehrere Kästen in verschiedene Richtungen aufgestellt, damit sich die Fledermäuse die bevorzugte Temperatur aussuchen können. Optimal ist eine Höhe von vier Meter und wenn nur ein Kasten aufgestellt wird, eine Ausrichtung nach (Süd-) Osten. Da sich die Fledermäuse fallen lassen, muss der Platz unterhalb der Kästen frei bleiben und auch das direkte Umfeld frei von Hindernissen, wie Bäumen sein.
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9. Nisthilfen selbst bauen
Holz:
Als Bretter eignen sich unbehandelte und ungehobelte ca. zwei Zentimeter dicke Eichen-, Robinien oder Lärchenbretter. Diese Holzsorten sind meist schwer zu bekommen. Zusätzlich ist die Robinenrinde und auch der Rest des Baumes giftig. Als Ersatz kann auf Kiefer oder Fichte zurückgegriffen werden. Sperrholz und Pressplatten enthalten meist giftige Stoffe und sind auch meist nicht für den Außenbereich
geeignet. Näheres findest du hier.Das Holz wird mit der Zeit grau, dies ist ein natürlicher Prozess der das Holz haltbarer macht. Falls ihnen das nicht gefällt, sollte nur wetterfeste, schadstofffreie und eher helle Farbe verwendet werden. Dunkle Farben, als auch Metall würden den Kasten zu stark erhitzen. Plastik scheidet ebenfalls aus, da die darin befindende Feuchtigkeit nicht entweichen kann und dadurch Schimmelbildung unterstützt.
Sonstiges:
- Um den Nistkasten zusammen zu bauen, sind Schrauben die beste Wahl. Dies vereinfacht Veränderungen und auf Holzleim kann auch verzichtet werden.
- Für eine gute Belüftung und Entfeuchtung im Kasten sollte der Boden ca. 4 vier bis fünf Millimeter große Löcher aufweisen.
- Nistkästen mit Sitzstange sind anfälliger für Nesträuber und sollten deshalb nicht mehr angebracht werden.
- Unterhalb der Öffnung sowie in der Innenseite der Kästen, kann man für einen besseren Halt der Vögel z. B. mit einem Schraubendreher die Bretter aufrauen.
- Als Regenschutz kann zusätzlich Dachpappe, Alu oder verzinktes Stahlblech angebracht werden.
- Um den Nistkasten zusammen zu bauen, sind Schrauben die beste Wahl. Dies vereinfacht Veränderungen und auf Holzleim kann auch verzichtet werden.
- Für eine gute Belüftung und Entfeuchtung im Kasten sollte der Boden ca. 4 vier bis fünf Millimeter große Löcher aufweisen.
- Nistkästen mit Sitzstange sind anfälliger für Nesträuber und sollten deshalb nicht mehr angebracht werden.
- Damit die Vögel einen bässeren Halt haben, kann die Unterseite der Öffnung, sowie deren Innenseite aufgeraut werden. Dazu reicht ein Schlitzschraubenzieher, mit dem Furchen ins Holz gezogen werden meist aus.
- Als Regenschutz kann zusätzlich Dachpappe, Alu oder verzinktes Stahlblech angebracht werden.
Hier findest du Selbstbauanleitungen vom Nabu:
(Smartphone und unter Umständen auch Tablets laden die PDF-Seiten herunter, bevor sie angeschaut werden können)
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