Kompost

1. Allgemeine Informationen

a) Aufbau von Kompostern

b) optimale Größe

c) Standort

d) geeignete und ungeeignete Materialien

e) Schutz vor Tieren

f) Komposter abdecken

g) Kompost

     – Kompostieren beschleunigen

     – Drei-Kammern-System

     – Anzeichen von fertigem Kompost

     – Kressetest

h) natürlicher Dünger

2. Thermokomposter

3. Holzkomposter

4. Metallkomposter

5. Laubfänger

Bild: „Kompost“ von pixaby

1. Allgemeine Informationen

In jedem Garten entstehen Abfälle, diese müssen entweder entsorgt werden oder werden mit Hilfe eines Komposters zu wertvollem Kompost verarbeitet. Dies hat den Vorteil das deutlich weniger Erde und auch weniger Dünger gebraucht gekauft werden muss.

Neben Komposter, können aber auch Komposthaufen angelegt werden, diese arbeiten zwar ein wenig schlechter, kosten dafür aber kein Geld. Die Gesamtfläche der Komposthaufen sollte aber unter 1,5×1,5 Meter bleiben, da es sonst im Inneren zu Schimmelbildung kommen kann.

Anwendung von Kompost
Reifer Kompost kann überall im Garten verwendet werden. Bei normalen Böden sollte ca. 2 bis 3 kg pro m2 ausgebracht werden, ausgelaugte Böden hingegen vertragen bis 10 kg pro m2. Nach der Verteilen wird der Boden wieder deutlich lebendiger und fruchtbarer, wodurch die Bodenstruktur deutlich zunimmt. Die Pflanzen danken es mit einem gesunden Wachstum und reichen Ernten.

 

a) Aufbau von Kompostern

Damit sich der Kompost einfach entnehmen lässt, sollte der Komposter eine seitliche Öffnung aufweisen. Dies wird bei manchen Kompostern durch eine Tür gelöst oder die Bretter stecken einfach nur schräg in den Halterungen und lassen sich dadurch leicht entfernen. Einfachere Komposter haben dies meist nicht, wodurch der Anschaffungspreis deutlich niedriger ist. Dafür muss der Komposter zum entleeren aber entweder zerlegt werden oder man schaufelt den Inhalt aufwändig heraus.

Bei Thermokompostern sollte darauf geachtet werden, dass die untere Öffnung schön groß ist.

b) optimale Größe

Komposter mit einer Größe von einem Kubikmeter machen die geringste Arbeit, da der Kompost so gut von allen Seiten belüftet ist und dadurch nur sehr selten schimmelt. Ein Komposter dieser Größe reicht meist für 400qm aus. Ist der Garten deutlich größer oder produziert sehr viele Abfälle, ist ein Drei-Kammern-System sinnvoll.

c) Standort

Damit für die Zersetzung wichtige Microorganismen und Kleinsttiere in den Haufen gelangen können, muss der Komposter unbedingt auf Erdboden stehen. Zusätzlich kann überschüssiges Wasser gut ablaufen und vermindert die Schimmelbildung.

Bei der Standortauswahl sollte wegen der Optik und möglicher Geruchsbildung auch auf Nachbarn Rücksicht genommen werden.

  • Offene Komposter trocknen relativ schnell aus und Regen schwemmt wichtige Nähstoffe aus dem Haufen, daher sollte ein vor Regen schützender schattiger bis halbschattiger Standort ausgewählt werden.
  • Thermokomposter trocknen deutlich langsamer aus und auch Nährstoffe werden durch den Regen nicht ausgespült, daher empfiehlt sich ein halbschattiger Platz. In sehr kalten Gebieten können Thermokomposter auch in der Sonne stehen.

d) geeignete und ungeeignete Materialien

Geeignetes Material

Komposter können mit so gut wie allen Gartenabfällen befüllt werden. Dabei werden die Abfälle zwischen feucht und trocken unterschieden.

  • Feucht: Rasen, Obst- und Gemüseabfälle
  • Trocken: Äste, Staudenschnitt, Sträucher und Blätter (Blätter Übersäuern den Komposthaufen, davon sind besonders Buchen-, Eichen-, Kastanien-,Walnuss- und Pappelblätter betroffen und sollten daher nur in sehr geringen Mengen auf dem Komposthaufen landen.)
  • Abfälle aus biologisch angebauten Lebensmitteln, da diese auf Pestiziede gesetzlich verzichten müssen. Werden die gesetzlichen Regelungen eingehalten?

Thermokomposter erreichen über den Sommer die nötigen Temperaturen, um Unkrautsamen und schädliche Keime abzutöten. Daher können darin auch Pflanzen mit oberflächliche Krankheiten entsorgt werden. Unterirdische Krankheiten, wie die Wurzelfäule überleben auch höhere Temperaturen und sollten daher unbedingt über den Hausmüll entsorgt werden. Zur Überwachung der Temperaturen kann ein Kompost Thermostat verwendet werden.

Ungeeignetes Material

Der Abfall sollte frei von Pestiziden sein, da diese nicht zwischen guten und schlechten Mitorganisieren unterscheiden und so den Zersetzungsprozess nachhaltig schädigen. Im eigenen Garten empfiehlt sich Jauche oder Komopstdünger.

  • Allmein sollten alle Abfälle aus konventionell angebauten Lebensmittel nicht in den Komposter, da diese zur Schädlingsbekämpfung regelmäßig mit Pestiziden behandelt werden.
  • Schalen von Zitrusfrüchten und exotischen Früchten brauchen wegen der ätherischen Öle relativ lange im Abbau. Produkte in Bioqualität sind aber meist zu großen Teilen abgebaut und stören somit nicht weiter.
  • Fleischreste locken Ratten, Mäuse und andere Tiere an.
  • Zeitungen werden hauptsächlich mit Öl-basierter Druckertinte bedruckt und auch Pappe eignet sich nicht.
  • Schnittblumen werden fast ausschließlich konventionell angebaut und sind daher auch nicht geeignet.

e) Schutz vor Tieren

Zum Schutz vor Ratten und Mäusen sollten die Komposter auf der Unterseite mit einem Wühlmausgitter ausgestattet werden. Die Außenwände brauchen je nach Modell ebenfalls einen zusätzlichen Schutz, um keine Probleme mit Plagegeistern zu bekommen.

f) Komposter abdecken

Offene Komposter haben das Problem, dass der Regen die Nährstoffe ausspült und die Sonne den Inhalt des Komposter zusätzlich sehr schnell austrocknet. Je nach Standort kann es also durchaus Sinn machen, über dem Komposthaufen eine Abdeckung anzubringen. Die Abdeckung sollte aber weiterhin eine ausreichende Luftzirkulation zulassen, da sonst Schimmel entsteht. Geeignet sind dafür zum Beispiel Schilfmatten oder dickes Kompostvlies.

Da die Abdeckung nun auch Regen großteils zurückhält, sollte daher regelmäßig per Hand gegossen werden.

g) Kompost

Kompostieren beschleunigen

Der einfachste Weg gelingt durch die Hilfe von Kompostbeschleunigern. Eine natürliches und gut funktionierdenes Pulver ist Humofix. Dank dem Pulver, welches aus aus fünf Gartenkräutern, Eichenrinde, Milchzucker und Honig besteht, ist der Kompost nach bereits ca. einem Monat fertig.

Der Kompostiervorgang kann auch mit Kompostwürmer, Jauche, Hornspäne und fertigem Kompost beschleunigt werden. Wer nur einen Balkon oder eine Terrasse hat, kann die Würmer auch als Humusproduzent verwenden.

Zusätzlich lohnt es sich, einen Häcksler zu verwenden, welcher das Schnittgut zum teilen gegen eine Platte drückt, wodurch die Fasern vom Schnittgut aufbrechen. Dadurch können die Organismen schneller in das harte Material eindringen und die Fasern schneller zersetzen. 

Drei-Kammern-Systeme sind bei größeren Gärten ideal. Im ersten Behälter werden die frischen Abfälle gesammelt. Im zweiten Behälter kann der Haufen dann durch Zugabe von Wasser oder Gras, bzw. durch Staudenschnitt, Asthäcksel oder Blätter(zu viele Blätter lassen den Komposter übersäuern) optimal angesetzt werden. Sobald der dritte Komposter fertig ist, kann der bereits angerottete Kompost aus dem zweiten Behälter in den dritten Behälter umgesetzt werden.

Anzeichen für einen fertigen Kompost

Regenwürmer erscheinen kurz bevor der Zersetzungsprozess abgeschlossen sind.

Der fertige Kompost ist dann fertig, wenn er angenehm nach Walderde riecht und keine groben Bestandteile mehr vorhanden sind. Dies ist bei offenen Komposter im Sommer nach rund sechs Monaten der Fall. Über den Winter dauert es wegen der kalten Temperaturen bis zu 12 Monate, wobei der Kompost auch allgemein nicht länger im Komposter aufbewahrt werden sollte, da sich ab dieser Zeit die nährstoffreichen Bestandteile wieder abbauen. (Thermokomposter sind meist paar Monate schneller.)

Aufgrund von Holzstückchen und Eierschalen sollte der Kompost nicht weiter im Komposter liegen gelassen werden, da diese deutlich länger brauchen und sich auch am Bestimmungsort vollständig zersetzten.

  • Kressetest

Der Kressetest ist das leichteste Verfahren zur Feststellung der Reife. Dafür wird frische Erde und der zu testende Kompost in zwei Schalen gefüllt, markiert, mit Wasser besprüht und mit Folie abgedeckt.

Nach vier bis fünf Tagen ist bereits eine Aussage den Kompost machbar. Bildet sich die Kresse verkrüppelt aus, hat also gelbe Blätter und nur sehr mickrige Wurzeln, ist der Kompost noch nicht fertig und braucht noch eine Weile.

Nach einer Woche hat sich die Kresse komplett entwickelt. Hat sich die Kresse in beiden Schalen gleich gut entwickelt, ist der Komposthaufen fertig und kann ausgebracht werden. Optimal ist das Frühjahr, aber auch während der Wachstumsphase können die Pflanzen mit frischem Kompost versorgt werden. Der Kompost sollte oberflächlich in den Boden eingearbeitet werden.

h) Natürlicher Dünger

Neben frischen Pflanzen kann auch Kompost zu einem Dünger verarbeitet werden. Dazu wird eine Schaufel frischer Kompost in einem Eimer Wasser verrührt. Nachdem die Wasserkompostmischung kräftig verrührt wurde und sich die festen Bestandteile am Boden abgesetzt haben, kann die Flüssigkeit unverdünnt ausgebracht werden.

Wird die Flüssigkeit zwei Wochen stehen gelassen und täglich umgerührt, entsteht ein Pflanzenschutzmittel, dieses muss vor der Nutzung gefiltert und im Verhältnis 1 Teil Flüssigkeit zu 10 Teilen Wasser verdünnt werden.

2. Thermokomposter

Thermokomposter, bzw. Schnellkomposter bestehen aus einer geschlossenen Bauweise und sind zusätzlich isoliert. Dadurch kann sich die Wärme im Inneren deutlich besser stauen und Temperaturen von bis zu 70°C erreichen, wodurch die Microorganismen schneller und effektiver arbeiten und auch Unkrautsamen und schädliche Keime absterben(Ab 55°C). Diese hohen Temperaturen werden hauptsächlich in den warmen Sommermonaten ab April erreicht, zusätzlich sollte der Komposter im Halbschatten, beziehungsweise an an kälteren Orten in der Sonne stehen. Mit einem Kompost-Thermometer lassen sich die erreichten Temperaturen leicht überprüfen.

Bild: "Thermokomposter" von Nutzbar-Grün
  • Einen schnellen Zersetzungsprozess kann nur durch eine gute Vermischung der Abfälle und bereits beim Einfüllen kleiner Bestandteile erreicht werden.
  • Je dicker die Isolierung, desto kürzer dauert der Kompostiervorgang.
  • Die Einfüll- und Entnahmeöffnungen sollten möglichst groß sein, da die Entnahme sonst ziemlich nervig und langwierig ist.

Positive Aspekte eines Thermokomposter:

  • Die geschlossene Bauweise hält alle möglichen Tiere, wie Mäuse, Ratten, Igel, Füchse und Schlangen fern, vorausgesetzt auf dem Boden wird zusätzlich ein Wühlmausgitter angebracht.
  • Deutlich höhere Temperaturen, im Vergleich zu offenen Kompostern.
  • Der Wind verteilt keinen unangenehmen Geruch und der Haufen kann auch nicht gesehen werden.
  • Unkrautsamen und schädliche Keime sterben sehr wahrscheinlich ab.

Negativ:

  • Das Fassungsvermögen ist relativ klein, weshalb sie sich nur in kleinen Gärten oder zusätzlich zu offenen Kompostern anbieten.
  • Der Anschaffungspreis liegt meist deutlich über dem von offenen Kompostern.
  • Die Kompost Entnahme ist nerviger und langwieriger, als bei offenen Modellen.

3. Holzkomposter

Holzkomposter zählen je nach Material und Bauweise zu den kostengünstigsten Kompostern. Damit der Komposter dennoch einige Jahre hält, sollten Harthölzer, wie Eiche oder Lärche verwendet werden. Als Standort sind halbschattige und regengeschützte Plätze gut geeignet, deren Untergrund aus Erde besteht.

  • Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die Spaltabstände nicht zu groß sind, da sonst Rasenschnitt und andere feinere Materialien an der Seite herausfallen.
  • Damit die Entnahme vom Kompost möglichst entspannt geht, sollte sich eine Seite öffnen lassen. Mehr dazu bei dem Punkt Aufbau von Kompostern.
  • Starker Regen spült die Nährstoffe aus offenen Kompostern, daher sollte über eine luftdurchlässige Abdeckung nachgedacht werden. (Als Ausgleich muss per Hand gewässert werden.)
  • Wühlmausgitter schützen den Haufen von unten gegen Tiere, wie Mäuse und Ratten.

4. Metallkomposter

Komposter aus rostfreiem Metall sind sehr langlebig. Durch das engmaschige Gitter können Pflanzenreste an den Seiten nicht herrausfallen und auch Tiere haben keine Chance ins Innere zu gelangen, solange die Unterseite zusätzlich mit einem Wühlmausgitter ausgestattet ist.

Durch die sehr luftige Bauweise trocknen Metallkomposter im Vergleich zu Holzkompostern deutlich schneller aus.

  • Damit die Entnahme vom Kompost möglichst entspannt geht, sollte sich eine Seite öffnen lassen. Mehr dazu bei dem Punkt Aufbau von Kompostern.
  • Starker Regen spült die Nährstoffe aus offenen Kompostern, daher sollte über eine luftdurchlässige Abdeckung nachgedacht werden. (Als Ausgleich muss per Hand gewässert werden.)

5. Laubfänger

Im Herbst fallen zu viele Blätter ab, um alles auf den Komposthaufen werfen zu können und zusätzlich senken manche Sorten, wie Buchen-, Eichen-, Kastanien-,Walnuss- und Pappelblätter den Ph-Wert sehr stark, wodurch der Komposthaufen übersäuert.

Als Ausgleich kann mit wenigen Schritten ein Laubfänger gebaut werden, aus der sich hochwertige Walderde gewinnen lässt.

Folgende Materialien werden dazu benötigt:

  • Ein ca. 3 Meter langes und ca. 1,20 Meter hohes Sechseckgeflecht, Hasengitter oder Wühlmausgitter.
  • Vier Holzlatten mit einer Höhe von 1,30 Meter, wobei die unteren 10 cm angespitzt werden müssen.
  • Zum Verbinden von Draht und Holzlatten eigenen sich Flachkrampen. Sowie paar Haken zur zusätzlichen Stabilisierung am Boden.

Wird nun der Draht mit den Holzlatten verbunden und dann schneckenartig aufgestellt, so kann darin das Laub aufbewahrt werden, ohne dass es sich im Garten wieder verteilt und zusätzlich finden kleine Tiere wie der Igel einen Unterschlupf.