Einkorn (Triticum monococcum)

Steckbrief

Herkunft

Das Einkorn ist eine Urgetreideart und gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae) und zu den Spelzgetreiden. Bereits vor 7000 bis 10.000 Jahren wurde diese Getreideart im asiatischen Raum angebaut und verbreitete sich von dort aus bis nach Europa. Der Name „Einkorn“ bezieht sich auf die Ährenspindel, da diese pro Spindel maximal ein bis zwei Körner ausbildet. Durch den stetig wachsenden Bekanntheitsgrad von Weizen wurde das Einkorn aber wieder komplett verdrängt und wird heute ein nur noch sehr selten angebaut.

Bild: „Triticum-monococcum“ von Siebrand . Lizenz: CC BY-SA 3.0

Anbau

Wie bei der Gerste gibt es Sommer- und Winterformen. Das Einkorn braucht relativ lange, bis es austreibt und daher muss Anfangs deutlich mehr Zeit zur Unkrautbekämpfung verwendet werden. Die Erträge sind allgemein zwar deutlich geringer als bei Weizen, dafür nimmt die Qualität und auch der Ertrag aber auch auf mageren Böden nicht ab. Durch seine Ursprüngliche Art ist das Einkorn sehr resistent gegen Schädlinge und Krankheiten.

Ernte

Die Einkornähre wird während der Reife sehr hart und spröde und verliert damit die Elastizität. Dadurch gestaltet sich die Ernte relativ schwierig und braucht auch einiges an Erfahrung, um den relativ kurzen Erntezeitpunkt abzupassen. Wird das Einkorn zu früh geerntet, verstopfen die Grannen den Mähdrescher, wird zu lange gewartet, geht ein Großteil der Ernte verloren, da die harten und spröden Ähren die Körner nicht mehr halten können.

Regen während der Erntezeit führt zum Aufquellen der Körner, wodurch die Struktur verloren geht und die Backeigenschaften deutlich verschlechtert.

Inhaltsstoffe

Einkorn besitzt hohe Mengen an Mineralstoffen, Spurenelementen, Ballaststoffen und Aminosäuren. Zusätzlich gibt es keine starken Züchtungen, wodurch der Magen das Getreide deutlich besser verarbeiten kann, weniger braucht und auch länger satt bleibt.

Unter den Getreidearten hat das Einkorn die höchste Menge an Beta-Carotin, wodurch die Körner eine leicht gelbliche Farbe haben.
Beta-Carotin wird vom Körper zu Vitamin A umgewandelt und kann bei Mangel zu trockener Haut, trockenen Schleimhäuten, Haarausfall und im Extremfall zu Erblindung führen.

Verarbeitung

Das Einkorn muss wie Dinkel vor der Weiterverarbeitung entspelzt werden. (Bei der Entspelzung wird die zusätzliche Hülle über dem eigentlichen Korn entfernt.)

Einkorn hat wie Roggen nur gernige Kleibereigenschaften und klebt daher sehr stark. Damit der Rohling seine Form behält, sollte er in einer Form gebacken werden. Geschmacklich macht dies aber keinen Unterschied.

Neben Brot können auch Nudeln, Kekse und andere Gebäcke hergestellt werden. In manchen Fällen muss das Getreide mit anderen Getreidearten gemischt werden.

Sonderformen sind:

  • Einkorngrieß, dieser kann als Frühstückbrei verwendet werden.
  • Einkorn-Malz, womit Bier gebraut werden kann.

Allergien

Einkorn ist für an Zöliakie leidende Menschen ungeeignet.

Für Weizenallergiker könnte es einen Ersatz darstellen, dies sollte mit entsprechender Vorsicht getestet werden.

Weitere Informationen

Mehr Informationen findest du auf dem PDF des Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg.

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