Basen und Säuren
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Dieser Artikel spiegelt nur die Meinung des Autors wieder und dient nicht als ärztliche Beratung, Empfehlung oder Anweisung.
Da das Thema „Säure-Basen Haushalt“ relativ komplex ist, kann hier nur ein sehr oberflächlicher Teil abgedeckt werden. Wer sich mit dem Thema tiefer beschäftigen möchte, sollte sich in entsprechende Fachbücher einlesen. Mehr dazu am Ende des Artikels.
1. Allgemein
Lebensmittel haben unabhängig von Ihrem pH-Wert einen unterschiedlichen Effekt auf den Körper. So wird z.B. Kräutertees und Zitronensaft ein basisch wirkender Effekt nachgesagt, wohingegen z.B. Kaffee und Zitronensäure eine pH-Wert senkende Eigenschaft hat und dies obwohl alle vier Produkte einen sauren pH-Wert aufweisen. Zusätzlich werden sowohl basische/alkalische, als auch pH-Wert saure Stoffe von den Geschmacksnerven als sauer/bitter bewertet.
Die pH-Wert Skala ist logarithmisch aufgebaut, dabei stehen die Zahlen eigentlich für eine negative Zehnerpotenz. Somit ist die „Testflüssigkeit“ mit dem Anstieg um eine ganze Zahl zehnmal basischer als davor. Das bedeutet, dass die pH-Wert Skala exponentiell anwächst.
pH 1 | pH 7 | pH 14 |
stark sauer 10 | neutral 10.000.000 | stark basisch 1.E14 |
2. Körper
Der menschliche Körper ist mit Ausnahme des Magens leicht basisch und ist somit vor Fremderregern, die ein leicht saures Milieu bevorzugen, gut geschützt. Damit der Körper nicht übersäuert und dadurch nicht mehr funktioniert, müssen überschüssige Säuren entweder ausgeschieden oder eingelagert werden, wenn die Niere aus Selbstschutz nicht mehr genügend Säuren ausleiten kann.
Lebensmittel
Generell haben Fleisch, Süßigkeiten und industriell verarbeitete Waren einen pH-Wert senkenden Einfluss und sollten daher nur in Maßen eingenommen werden. Pflanzlich unverarbeitete Lebensmittel wirken hingegen im Körper großteils neutral oder leicht basisch und sind somit gut verträglich.
Die meisten Lebewesen brauchen einen pH-Wert, welcher nahe an der Neutralität liegt. So können Lebensmittel haltbar gemacht werden, indem der pH-Wert stark angehoben oder abgesenkt wird. Am einfachsten gelingt dies mit pH-Senkern, so enhält Toastbrot zum Beispiel Natriumacetate, ein pH-senkendes Salz. Aber auch auf natürliche Weise entstandenes Sauerteigbrot hält sich so deutlich länger, als reine Hefebrote. Daher sind z.B. auch fertige Nudelsalate sehr Säurelastig.
3. Haut
Die Haut ist beim Menschen das größte Organ und ständig den Umwelteinflüssen ausgesetzt. Somit sollte diese nur mit hochwertigen Stoffen und Materialien in Kontakt kommen.
Eine gesunde Haut ist wie der restliche Körper leicht basisch*, dieser Umstand ändert sich nur dann in einen leicht sauren pH-Wert, wenn der Körper durch Krankheiten oder Verletzungen geschwächt ist. Wodurch sich auch die Wahrscheinlichkeit von Pilzinfektionen erhöht, da diese eine leicht saure Umgebung zum Überleben brauchen.
* Offiziell soll die Haut einen pH-Wert von 5,5 aufweisen, welche dem Körper als „Säureschutzmantel“ dienen soll. Daneben gibt es aber auch andere Quellen, die einen Wert von 7,3-7,5 angeben. Was davon realistischer ist, kann an der eigenen Haut getestet werden. Diese sollte bei einem pH-Wert von 5,5 einen leicht sauren/bitteren Geschmack aufweisen. -Ausnahme: Wenn der Körper auf Grund einer Krankheit überlastet ist, sinkt unter anderem der pH-Wert der Haut, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer Pilzinfektion steigt.
Die heute gängige Definition „Säureschutzmantel“ ist während der Hitlerzeit entstanden, um vermutlich deutlich billigere Cremes auf Erdölbasis verkaufen zu können. Mehr dazu unter dem Punkt Erdölhaltige Cremes.
pH-Wert, ca.
- Fruchtwasser 8,0 – 8,5
- Samenflüssigkeit 7,0 – 8,0
- Speichel 7,0 – 7,5
- Blut 7,36 – 7,44
pH-Wert, ca.
- Harn 6,5 – 7,0
- Vaginalsekret 3,1 – 3,8
- Magen 1,3 – 1,6
4. Erdölhaltige Cremes
Mineralische Öle können vom Körper nicht aufgenommen werden und senken zusätzlich den pH-Wert. Dies führt dazu, dass heutige Standard Cremes die Haut zwar kurzfristig glatt und schön erscheinen lassen, langfristig aber das Gegenteil erzielen. So versiegelt das mineralische Fett die Haut, schädigt den pH-Wert und unterbindet die regulierende Eigenschaft der Haut.
Um die pH-Wert senkende Eigenschaft der mineralischen Fette zu verschleiern, hat man vermutlich zu Hitlerzeiten einfach den pH-Wert der Haut auf 5,5 abgesenkt. Dies wurde dann als „Säureschutzmantel“ bezeichnet, wodurch dem Verkauf von mineralischen Pflegecremes nichts mehr im Weg stand. – Völlig aus der Luft gegriffen ist diese Vermutung nicht, da auch heute alle Produktstudien von den Firmen selbst in Auftrag gegeben werden und unabhängige Ergebnisse somit nicht wirklich zu erwarten sind.
- Der Vorteil an Fetten und Ölen auf Erdölbasis besteht darin, dass der Rohstoff sehr billig, ewig haltbar, geruchsneutral und jederzeit in ausreichender Menge verfügbar ist.
- Fette auf tierischer oder pflanzlicher Basis hingegen sind im Vergleich zu mineralischen Ölen in der Herstellung sehr teuer und wurden vor allem während dem 2. Weltkrieg für etwas anderes gebraucht oder standen einfach nicht in ausreichender Menge zur Verfügung.
- Da immer mehr Kunden auf erdölfreie Produkte achten, hat sich Blistex dazu entschieden, kein mineralisches Fett mehr zu verwenden und wirbt damit nun offiziell auf der Verpackung.
- Neben der Mineralölbezeichnung „Petrolatum“ gibt aber auch es eine Vielzahl weiterer Begriffe:
- Araffinum Liquidum
- Paraffinum Subliquidum
- Vaseline
- Petrolatum
- Cera Microcristallina
- Microcrystalline Wax
- Ceresin
- Ozokerit
- Mineral Oil
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Wer Cremes ohne Erdölzusätze erwerben will, sollte am besten reines (bio) Wollwachs (Lanolin) kaufen. Alternativ bietet sich auch Sheabutter an, dabei sollte aber darauf geachtet werden, dass Sheabutter nur gekühlt gelagert werden kann. – (Wollwachs wird durch die Reinigung von Schafsfell gewonnen.)
Viele natürliche/biologische Cremes verwenden als Hauptbestandteil hauptsächlich pflanzliche Öle, Wasser und Alkohol. Warum diese Produkte trotz der billigen Grundstoffe so extrem teuer sind, liegt vermutlich daran, dass diese eher Nischenprodukte sind und somit keinem großen Konkurrenzdruck unterliegen.
- Medikamente: „Beispielsweise unser Schmerzmittel Ibuprofen besteht aus 100 Prozent Erdöl-Derivat. Die Wirkstoffe, die da drin sind, Xylometazolin, beziehungsweise die Trägerstoffe Isopropanol-Paraffine, die beim Einsatz von Vaseline dabei sind, machen 100 Prozent von einigen Medikamenten aus.“ – Deutschlandfunk // Zusätzlich sollten auch bei dem Kauf von Vitamintabletten auf eine Pflanzliche Herkunft geachtet werden. Apotheken und Supermärkte verkaufen künstlich erzeugte Vitamine, welche ebenfalls in mineralischen Trägerstoffen eingeschlossen werden.
- Kaugummis: „Der größte Hersteller macht aus den Inhaltsstoffen seiner Kaugummis ein Geheimnis. Tatsächlich besteht die Kaumasse zu einem Großteil aus Kunststoff.“ – Spiegel
- Kleidung: Heutzutage ist ein Großteil der Kleidung aus Plastik, da der Rohstoff im Vergleich zu Naturfasern extrem billig ist. Mehr dazu unter Kleidungsmaterialien.
- Shampoo und Zahnpaste: Um Kosten zu sparen, wird den beiden Produkten Microplasik zugefügt. Gebraucht werden diese unter anderem als Polierstoffe und ersetzten so im Vergleich viel teurere natürliche Poliermaterialien. Hamburgwasser
- Reinigungsmittel: Auch heute noch enthalten vielen Reinigungsmitteln erdölbasierte Tenside, welche nicht besonders gekennzeichnet werden müssen. Frosch
- Kerzen: Die meisten Kerzen bestehen aus Paraffin, welches aus Erdöl gewonnen wird. NDR
5. Jungbrunnen
Viele kennen das Wort „Jungbrunnen“ aus alten Sagen. Entstanden ist dieses Wort vermutlich im Zusammenhang mit Gewässern, in denen die badenden Gäste eine augenscheinliche Verjüngung durchlebten. Dieser Effekt entsteht vermutlich erst nach einem längeren Zeitraum im Wasser. Das es Bäder für einen längeren Aufenthalt gab, ist bewiesen, da es sogenannte Kurbäder auch heute noch gibt.
Heutzutage werden Schwimmbäder mit Chor gereinigt, da dieser nicht natürlich vorkommt, wurde früher auf andere Stoffe zurück gegriffen. Dazu zählten vielleicht auch basische Pulver, wie Carbonatverbindungen. Diese heben den pH-Wert an und wirken so möglicherweise ähnlich wie Chlor, da Erreger ein leicht saures Milieu bevorzugen. Sollte dies der Fall sein, ermöglichten solche Bäder zusätzlich eine sogenannte Badeosmose. Welche es dem Körper ermöglicht, überschüssige Säuren über die Haut an das Wasser abzugeben.
Da der Körper auf normalem Weg nicht genügend Säuren aus dem Körper transportieren kann, muss er diese einlagern. Dabei entstehen ständig Schäden an der Zellstruktur, welche bei steigendem Alter/steigender Säurekonzentration auf der Haut durch den Verlust von Festigkeit und Elastizität sichtbar wird. Sobald die Säuren den Körper verlassen, kann der Körper die Zellschäden wieder beseitigen, wodurch sich die Haut wieder strafft und somit ein verjüngender Eindruck entsteht.
Durch die Zugabe von Carbonaten, färbt sich das Wasser schneeweiß. So soll ja auch Cleopatra in einer weißen Flüssigkeit gebadet haben, offiziell in Milch.